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Selbsthilfe im Wortsinn: Die IntegrA Lahr

Eine Erfolgsgeschichte aus der Ortenau

(C) IntegrA Lahr

Am Anfang stand ein Wunsch

Die IntegrA Lahr wurde 2010 als gemeinnützige Unternehmensgesellschaft gegründet.
Gründungsanstoß war der Wunsch von Felix Fehrenbach, Sohn der Unternehmensgründer Monika und Michael Fehrenbach, eine Arbeitsstelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anzutreten. In eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung wollte er nicht gehen. Schließlich hatte er auch seine Schullaufbahn in der Regelschule verbracht, und so lag der Wunsch nach einem Regelarbeitsplatz nahe.
Aber zwischen Wunsch und Wirklichkeit lagen zu diesem Zeitpunkt Welten. Noch immer ist es schwierig, auf dem allgemeinen Arbeitsplatz eine Stelle zu finden, wenn damit vielleicht besondere Herausforderungen verbunden sind, sei es in der Arbeitsplatzgestaltung oder in einer intensiveren Begleitung bei der Arbeit. Die Lösung: Wenn kein vorhandener Betrieb bereit ist, Felix einzustellen, dann muss man den Betrieb eben selbst schaffen.

Gemischte Teams sind der Garant für gute Arbeit

Also machten sich zunächst Monika und Michael Fehrenbach an die Gründungsarbeit. Schon kurze Zeit nach der Unternehmensgründung wurde ein zweiter Mitarbeiter mit Behinderung eingestellt. Die Philosophie lautete und lautet: Arbeitsteams gründen mit einem Mitarbeiter mit Behinderung und einem ausgebildeten Fachmann aus dem Garten- und Landschaftsbau. So funktioniert es noch heute bei der IntegrA. Mittlerweile beschäftigt der Betrieb sechs feste Mitarbeiter mit und acht ohne Behinderung. Dazu kommen immer wieder Praktikanten von Schulen oder aus Einrichtungen der Behindertenhilfe, die sich auf dem Arbeitsmarkt erproben möchten. Bis jetzt ist die IntegrA übrigens eine (fast) reine Männerwelt, mit Ausnahme der Geschäftsführerin. Das darf sich aber auch gerne ändern.

Neue Geschäftsform, neue Räumlichkeiten

Seit 2016 ist die IntegrA Lahr eine gemeinnützige GmbH mit Monika Fehrenbach als Geschäftsführerin und Michael und David Fehrenbach als Gesellschafter. Der Betrieb residiert in einem hellen, freundlich gestalteten Firmengebäude, das Betriebsgelände ist natürlich, wie soll es bei einem Gartenbaubetrieb anders sein, vorbildlich angelegt. Wobei die Teams natürlich viel unterwegs zu ihren Arbeitseinsätzen sind. So ist über die Sommermonate ein Team die ganze Woche fest nach Gengenbach eingeteilt, um dort die städtischen Betriebe in der Grünpflege zu unterstützen.

Ein gut aufgestellter Betrieb

„Am Anfang war es nicht einfach, Aufträge zu bekommen“, berichtet Monika Fehrenbach. „Wir konkurrieren ganz normal mit allen anderen Firmen. Deshalb ja auch unsere Teameinteilung mit je einer Fachkraft und einem Helfer, um qualitativ hochwertige Arbeit abliefern zu können.“
Nach und nach trug die mühsame Arbeit der Auftragsakquise Früchte und der Betrieb wuchs. Die Arbeitsplätze für die Menschen mit Behinderung werden vom Integrationsfachdienst gefördert. „Unsere Mitarbeiter erhalten alle den regulären Stundenlohn, sind sozialversichert und haben die vollen Arbeitnehmerrechte. Als Inklusionsbetrieb verstehen wir uns als ganz normales Wirtschaftsunternehmen.“
Heute ist die Auslastung durch Aufträge von Kommunen, Firmen und Privatkunden gut. Die IntegrA Lahr ist ein Erfolgsmodell, das zeigt, was alles möglich ist, wenn Mut, Ausdauer und der Wille zu wirklicher Inklusion vorhanden sind. Ein Beispiel, das Schule machen darf.

Arbeits-Impressionen


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